1
Feb
2006

FSP

In der letzten Sitzung vor unserem FSP wurde uns erzählt, dass erfolgreicher Unterricht nur möglich ist, wenn man zum Ausgleich schöpferisch tätig ist. Man soll sich also kreativ betätigen, das geht musikalisch oder künstlerisch. Diese Beschäftigungen sind notwendige Gegengewichte für unseren Alltag. Denn in unserem Alltag müssen wir möglichst viel Wissen in unseren Köpfen behalten. Ich denke, das ist auch der Grund, weshalb wir alldienstäglich unsere Gesangsstunden abhalten. Zur Entlastung unserer aller Köpfe, die grade jetzt in der heißen Klausurenphase wieder mächtig rauchen.
Im FSP (hab ich dieses Semester in Deutsch gemacht) habe ich die Erkenntnisse gleich angewendet. Wir waren eine Gruppe von zehn Studenten, die an der Gallberschule in Schleswig, ihr Praktikum absolvierten. In der ersten Woche hielt jeder von uns eine Stunde in der sechsten Klasse. So lernten wir schnell die Kinder kennen und uns untereinander natürlich auch. Ich denke, dass niemand von uns Lust gehabt hätte, in der zweiten Woche so fortzufahren, wie in der ersten Woche. Also stets zwei Stunden der anderen zu beobachten und dann noch eine Nachbesprechung dazu zu absolvieren. In der ersten Woche war das absolut in Ordnung und wir haben alle davon profitiert, aber in der zweiten Woche wären alle gelangweilt gewesen.
Deswegen waren für die zweite Woche Projekte geplant. Meine Gruppe sollte ein Fotostory entwickeln. Leider konnten wir den Kindern aufgrund der Zeit nicht die volle Kreativität zugestehen und so hatten wir uns schon einen Rahmen überlegt, indem sich die Schüler entfalten durften.
Natürlich sollten sie sich eine genaue Story überlegen, Darsteller festlegen, Fotos machen, aufkleben, Sprechblaen entwickeln. Zum Schluss wurden die Ergebnisse vor der Klasse und den Eltern präsentiert. Die Kinder waren total aufgeregt und begeistert (wir natürlich auch). Ich würde sagen, das mit dem schöpferischen Ausgleich ist uns geglückt.

28
Dez
2005

Zur letzten Sitzung

In der letzten Sitzung vor den Ferien haben wir uns kurz darüber unterhalten, dass Kinder Dinge besser aufnehmen und verstehen, wenn sie dabei selbst praktisch tätig sind. Dazu gibt es ein grandioses Zitat von Konfuzius, das ich in einem Referat gehört habe. Natürlich kriege ich es jetzt nicht mehr richtig zusammen. Aber ich werde es auf jeden Fall besorgen!
Zu diesem Thema ist mir eine Erfahrung des vergangenen Sommers eingefallen. Ich habe in einer Montessorischule einen Tag hospitiert. Nun denkt man sich: "Ah, Montessori! Klar schon mal gehört, und wenn man genau aufgepasst hat, bekommt man vielleicht auch noch zusammen, was die Dame und ihr Schulkonzept ausmacht. Allerdings weiß man dann immer noch nicht, wie das praktisch so von Statten geht.
Also dachte ich mir, ich schau mir das mal genau an. Die Kinder der Montessorischule haben nur eine Klasse, bei mir zu Hause reicht sie von der ersten bis zur vierten.(Wobei man dazu sagen muss, dass es eigentlich offiziell keine Klassen gibt!) Insgesamt waren es ca. 25 Kinder. Dazu kommen zwei Lehrerinnen (leider nur weibliche bisher), also optimale Voraussetzungen. Die Kinder fangen normal um viertel vor acht an und haben alle bis ein Uhr Schule. Wohlgemerkt auch die Erstklässler, die nach dem Schultag fix und alle sind!!!
Wenn die Kinder in die Schule kommen, geht`s sofort an die Arbeit. Jedes Kind bekommt eigene Aufgaben gestellt, teilweise auch in der Gruppe. Die Lehrerinnen sorgen dann dafür, dass die Kinder verschiedene Materialien erhalten. Zwischendurch gehen die Lehrerinnen dann noch durch den Raum und schauen, ob die Kinder klarkommen. Für jedes Kind gibt es einen eigenen Lernbericht. Darin wird festgehalten, welche Fortschritte die Kinder machen. Also ob sie die Aufgaben grade verstanden haben, ob sie sie vielleicht noch einmal vertiefen sollten, oder ob die Aufgabe noch nicht verstanden wurde. In diesen Lernberichten wird auch festgehalten, mit welchen Fächern sich die Kinder am Tag beschäftigt haben. Es ist hier also ein ganz eigenes, individuelles Lernen möglich. Die Kinder sind nicht von den anderen abhängig. Äußerst positiv ist daher auch, dass es kein Sitzenbleiben gibt. Wenn ein Kind also noch Probleme beim Rechnen hat, kann es die im nächsten Jahr getrost beheben, ohne dafür noch mal `ne Runde zu drehen.
Bis hierhin kann ich erstmal sagen, finde ich alles großartig. Die Kinder lernen soweit möglich praktisch, also durch eigene Erfahrungen. Man kann davon ausgehen, dass sich ihr Wissen dadurch stark verfestigt. Sie stehen unter keinem Druck durch die anderen Kinder, weil jedes Kind seinem eigenen Lernen nachgeht.
Allerdings sind mir auch einige Dinge aufgefallen, die ich eher fragwürdig finde. Bevor ich die Schule besuchte, fiel mir ein Faltblatt in die Hände, auf dem stand, dass Besuchern häufig auffällt, wie ruhig es in der Schule zugeht. Klar, es war sehr ruhig. Aber ich fand auch, dass die Kinder sehr oft zum ruhig sein angehalten wurden. Vielleicht ist man einfach schon zu sehr anderes gewohnt. Ich finde es jedenfalls bisher noch aufregend , wenn Kinder die Lebendigkeit in den Unterricht tragen. Egal...
Gar nicht gefallen hat mir, dass die Kinder bis 11 Uhr Schule haben und erst dann die erste Pause halten, in der sie raus und frühstücken dürfen. Zwar dürfen die Kinder während des Unterrichts ihre Aufgaben sitzend, stehend oder auf dem Kopf stehend machen, allerdings eben immer ruhig. Kinder müssen aber auch mal raus, rumrennen und ihre Energie loswerden, vor allem wenn sie bis eins Schule haben. Also, negativ!
Eine Hospitation sollte man nur vornehmen, wenn man selbst Kinder hat, die vielleicht auf diese Schule gehen sollen. Für uns als Studierende ist eine Hospitation eher langweilig. Man darf nur auf einem Stuhl sitzen und den Kindern zuschauen. Kann ich natürlich auch verstehen, denn die Schüler sollen natürlich nicht durch einen abgelenkt werden. Nur ist es für den, der da sitzt, nach zwei Stunden nicht mehr auszuhalten!
Montessorilehrer kann man werden, indem man an unser Studium noch eine spezielle Ausbildung ranhängt, wobei ich nicht weiß, wie lange die geht. Es gibt übrigens auch viele Quereinsteiger. Suchen tun die Montessorischulen allerdings wie verrückt. Man darf sich jedoch nicht auf ein dickes Gehalt einstellen, denn die Montessorischulen finanzieren sich selbst. Was heißt, jedes Kind muss pro Monat 200€ vom Taschengeld abdrücken (ich weiß nicht, ob das deutschlandweit so ist)! Also schon ein ganz schöner Batzen!
Mein Fazit: Ich finde eigentlich das Prinzip Montessori toll. Die öffentlichen Schulen sollten sich da mal so einiges abschauen. Ich könnte mir momentan aber nicht vorstellen, dort zu arbeiten, denn irgendwie brauche ich den Trubel der Öffentlichen. So richtig mit Klassenarbeiten korrigieren, Hörsturz vom Gegröle und alles was dazu gehört! Wahrscheinlich sehe ich das in 20 Jahren anders, vielleicht wirds ja dann was mit Montessori und mir!

5
Dez
2005

...

Ein freudiges Hallo auf meiner Seite!!

Vielleicht ein paar kurze Sätze zu meiner Person. Ich bin Lena (okay eigentlich Magdalena), mittlerweile 22 Jahre alt. Ich komme aus Rotenburg/Wümme, hab mal sehr lange in Berlin gelebt und nun eben hier oben im Norden. Ich bin jetzt im 5. Semester und studiere Deutsch, Religion und Textillehre.
Mal sehen was diese Seminar noch so alles an Überraschungen mitsich bringt. Bin momentan eigentlich ganz angetan, allerdings auch manchmal überfordert. Es ist in jedem Falle unkonventionell und das finde ich spannend!
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